Biografie

Ob in Oper, Operette oder Liedgesang: Katharina Konradi ist eine Geschichtenerzählerin, die ihre Frauenfiguren mit Verve, Intimität, Temperament und Intensität verkörpert. Ihr voller und warmer Sopran, der von „Opernglas“ für seine „wunderbar geschmeidige, faszinierende Palette an Farbschattierungen“ gelobt wurde, zieht mit seiner großen Strahlkraft und kultivierter Emotionalität Publikum und Kritik gleichmaßen in seinen Bann. „Mein Ziel ist es, mich in jeder Oper und in jedem Lied neu zu entdecken, das eigene Ich der Rolle zu verleihen und eins zu werden mit der Figur, die ich darstelle“, sagt die Sängerin über sich selbst.

In der Saison 2023/24 gastiert Katharina Konradi am Royal Opera House London als Woglinde in Wagners „Das Rheingold“ und als Susanna in Mozarts „Le nozze di Figaro“ an der Wiener Staatsoper. An der Bayerischen Staatsoper wird sie als Adele in Strauß’ „Die Fledermaus“ und am Opernhaus Zürich in der Rolle der Valencienne in Lehárs „Die lustige Witwe“ zu erleben sein. An ihrem Stammhaus in Hamburg singt sie Servilia in Mozarts „La clemenza di Tito“ und gibt ihr Rollendebüt als Adina in „L’elisir d‘amore“. Liederabende führen die Sopranistin erneut in die Wigmore Hall London und zur Schubertiade Hohenems/Schwarzenberg sowie nach Madrid an das Teatro de la Zarzuela, nach Barcelona zum Palau de la Música Catalana, zum Festival de Granada, nach Weimar und zur Schubertiada in Vilabertran.

Katharina Konradi wurde in Bischkek geboren und ist die erste aus Kirgistan stammende Sopranistin im Lied-, Konzert- und Opernfach weltweit. 2003 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Hamburg. Die Sopranistin studierte bei Julie Kaufmann in Berlin sowie bei Christiane Iven in München. Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie außerdem in Meisterklassen von Helmut Deutsch und Klesie Kelly-Moog. Katharina Konradi war Gewinnerin des Deutschen Musikwettbewerbs 2016 sowie Stipendiatin der BBC im New Generation Artists Programm (2018-2021).

Erste Engagements führten die Sängerin an das Hessische Staatstheater Wiesbaden und die Hamburgische Staatsoper, an der sie seit 2018 Ensemble-Mitglied ist. Debüts an der Sächsischen Staatsoper Dresden, der Bayerischen Staatsoper in München und bei den Bayreuther Festspielen schlossen sich an. Katharina Konradi überzeugt seither Publikum und Kritik gleichermaßen in den wichtigsten Rollen ihres Stimmfachs, darunter Pamina, Marzelline, Gretel, Adele, Susanna, Zerlina und Nannetta sowie Morgana, Ännchen, Zdenka und Sophie.

Auch im Konzertbereich ist Katharina Konradi ein gern gesehener Gast renommierter Klangkörper, darunter das NDR Elbphilharmonie Orchester, Arcangelo, die Bamberger Symphoniker, das Orchestre de Paris, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sinfonieorchester des BR, hr und MDR, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen sowie das Balthasar-Neumann-Ensemble unter Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Manfred Honeck, Paavo Järvi, Kent Nagano, Gustavo Dudamel, Andrea Marcon, Philippe Herreweghe und Daniel Harding. Konzerte führten sie in Musikzentren wie die Philharmonie Berlin, die Elbphilharmonie Hamburg, das Festspielhaus Baden-Baden und das Konzerthaus Wien sowie nach Antwerpen, in die Felsenreitschule Salzburg und Philharmonie de Paris.

„Im Lied bin ich mein eigener Chef: In jeder dieser Drei-Minuten-Opern kann ich selbst mitbestimmen, wer da singt und was diejenige Person ausdrücken möchte“, sagt Katharina Konradi und widmet sich mit besonderer Leidenschaft dem Liedgesang. Rezitale führten sie unter anderem in renommierte Konzertreihen der Wigmore Hall, der Kölner Philharmonie, zur Schubertiade Hohenems/Schwarzenberg, zum Heidelberger Frühling und den Boulez Saal Berlin.

Katharina Konradis künstlerisches Schaffen ist auf ihren zahlreichen, von der Kritik hochgelobten Aufnahmen dokumentiert. Nach „Liebende“ (AvI Music/2021) mit Werken von Strauss, Mozart und Schubert gemeinsam mit Daniel Heide erschien 2022 „Russian Roots“ (Chandos) mit dem Trio Gaspard und Liedern unter anderem von Weinberg, Gubaidulina und Schostakowitsch. Franz Schubert gewidmet hat die Sängerin ihr Album „Insomnia“ (2023), das sie gemeinsam mit Ammiel Bushakevitz für Berlin Classics aufgenommen hat.
Mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter Howard Arman nahm sie 2022 außerdem Mozarts „Krönungsmesse“ für das BR Klassik-Label auf. Daneben liegen Haydns „Die Schöpfung“ mit der Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann (Accentus) sowie Messen von Mozart mit dem Kölner Kammerorchester und Rundfunkchor unter Christoph Poppen (Naxos) vor.